Unsere Lernwelten haben eine neue Methode für sich entdeckt, eine vorbereitete Lernumgebung zu gestalten. Das Lernen in der Landschaft, bzw. das Lernen in Lernlandschaften.
Das Konzept der Lernlandschaft ist zur Zeit in den Lehrerseminaren in aller Munde. Wir sind begeistert von der Idee der Lernlandschaft. Aber was genau unterscheidet nun eine „Lernlandschaft“ von den uns bekannten Methoden des Stationsbetriebs oder der Werkstätten im offenen Unterricht?

Es sind wenige Unterschiede mit großer Wirkung.
Im Stationsbetrieb erarbeitet sich das Kind ein Themenfeld, indem es sich in einer vorbereiteten Lernumgebung frei von Angebot zu Angebot bewegt. Die Vielzahl der Angebote deckt das Ganze des Lerninhaltes ab. Eine Lernzielkontrolle rundet die Arbeit im Stationsbetrieb ab.
In der Lernlandschaft wird das Themenfeld nach Schwerpunkten aufbereitet und in einzelnen Lerneinheiten angeboten. Die Inhalte einer Lerneinheit bauen inhaltlich aufeinander auf und münden immer in eine Lernzielkontrolle. Erst wenn diese Lernzielkontrolle durchlaufen und bestanden ist, erwählt sich das Kind den nächsten Schwerpunkt seiner Lernlandschaft.

Die Lernlandschaft zeichnet sich damit durch eine höhere Übersichtlichkeit für die Lehrkraft und für die Lernenden aus, ohne dabei an Offenheit in ihrer Struktur zu verlieren.
Die Kinder reisen gemäß ihrer Vorkenntnisse und Fähigkeiten in ihrem individuellen Tempo durch die Landschaft. Dabei sind sie in engem Austausch mit der Lehrkraft, welche die schriftlichen Arbeiten der Kinder im Dialog mit ihnen bewertet und belobigt. Hier wird schnell deutlich, wer zusätzliche Impulse für seine Lernhaltung oder auch Hilfen zum Durchdringung des Lerninhaltes benötigt, oder wer gar direkt in die Leistungskontrolle geschickt werden darf.

Ob gut gearbeitet und gelernt wurde, wird direkt durch die Lernzielkontrolle gespiegelt, welche sich an jede Lerneinheit anschließt und deren einzige Kontrollmöglichkeit die Lehrkraft darstellt. Wurde gut gelernt, gibt die Lehrkraft den Weg frei für das nächste Ziel der Lernlandschaft. Oberflächlich arbeitende Raser oder gar Mogler scheitern an den Anforderungen der LZK und werden damit nicht nur erkannt, sondern sofort sanktioniert. Sie dürfen nicht weiterreisen, sondern müssen im aktuellen Lernbereich verweilen, bis sie ihn erfolgreich durchdrungen haben.

Damit fördert die Lernlandschaft in besonderem Maße das SelbstLernen und erzieht die Kinder zu einer guten Lernhaltung. Die Kinder lernen, selbsttätig und selbstständig an einen Lernbereich heranzugehen und sich diesen zu erschließen. Dabei erfahren sie Unterstützung durch die Lehrkraft, welche sie berät und begleitet. Anstrengungsbereitschaft wird belohnt durch die erfolgreich absolvierte Lernzielkontrolle. Diese macht stolz und zeigt, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Eine weitere Belobigung erfolgt dadurch, dass sich die Kinder nun in die Helferliste „Das fiel mir leicht. Ich kann es dir erklären!“ eintragen können.

Die Anforderung an die Lehrkraft bei der Erstellung eine Lernlandschaft besteht darin, das SelbstLernen der Kinder durch einen übersichtlichen Aufbau der Lerneinheiten zu ermöglichen. Die Übungen einer jeden Lerneinheit sollten sich aufeinander beziehen und den Lerninhalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. In ihrer didaktischen Aufbereitung müssen die Aufgaben für die Kinder klar formuliert sein und in ihrer methodischen Gestaltung Wiedererkennungswert haben. Das gibt den Kindern ein Gefühl der Sicherheit und ermutigt sie, ihren Weg selbsttätig und selbstständig fortzusetzen.